Ohrakupunktur -

ein bewährtes Naturheilverfahren

Die heute angewendete Ohrakupunktur wurde im 20. Jahrhundert in China und Frankreich entwickelt. Sie hat aber jahrtausendealte Wurzeln. Man hatte herausgefunden, dass sich auf der Ohrmuschel (wie auch auf den Fußsohlen oder den Handflächen) der gesamte Körper des Menschen widerspiegelt - das Ohr stellt also ein Mikrosystem dar. Anstatt erkrankte Organe direkt zu behandeln, was von Außen meist gar nicht möglich ist, wird ihr entsprechendes Areal auf der Ohrmuschel akupunktiert. Es gibt fast 150 Punkte, die sämtlichen Organen und Körperregionen zugeordnet sind und durch ein spezielles Suchgerät, das die Leitfähigkeit der Haut misst, genau lokalisiert werden können. Werden diese Punkte am Ohr durch die Akupunkturnadeln stimuliert, wirkt sich dies positiv auf die entsprechenden Stellen des Körpers aus. Der Organismus wird zur Selbstheilung angeregt, indem seine "Aufmerksamkeit" bzw. "Energie" auf diese Stellen gelenkt wird.

Besonders gute Erfolge zeigen sich bei der Raucherentwöhnung und der Therapie sonstiger Süchte. Menschen, die beispielsweise mit dem Rauchen aufhören möchten oder auch eine Gewichtsabnahme anstreben, werden durch die Ohrakupunktur effektiv unterstützt. Natürlich ist der feste Wille, eingefahrene Gewohnheiten zu ändern, entscheidend - Akupunktur ist kein "Wundermittel". Aber sie hilft, das Verlangen zu zügeln und gelassener zu bleiben. An vielen Kliniken für Suchtkranke wird die Ohrakupunktur daher bereits erfolgreich eingesetzt.

Außerdem ist die Linderung von Schmerzen (Rückenschmerzen, Tennisellenbogen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen etc.) eine wichtige Domäne der Ohrakupunktur, genauso wie die Therapie von Migräne oder funktionellen Beschwerden ohne organische Ursache (Reizmagen/Reizdarm u.a.). Sie wirkt generell entspannend.

Bei einer Ohrakupunktur-Sitzung werden zunächst die zu behandelnden Punkte gesucht. Dann werden bis zu 10 sterile, feine Einmal-Nadeln wenige Millimeter tief in eine Ohrmuschel gesetzt. Dort verweilen sie ca. 20 Minuten, während der der Patient sich entspannt. Anschließend können für einen längerandauernden Impuls sogenannte "Ear-Seeds" (=Druckpflaster) oder kleine Dauernadeln auf einzelne Punkte geklebt werden, die einen gezielten Reiz ausüben und einige Tage auf der Haut belassen werden. Bei Menschen, die keine Nadeln mögen, kann ausschließlich mit Druckpflastern gearbeitet werden.

Für eine erfolgreiche Behandlung werden 5-10 Sitzungen in regelmäßigen Abständen empfohlen.